Psychologie der Haarfarbe: Was sagt deine Haarfarbe über dich aus?
Sage mir, welche Haarfarbe du hast und ich sage dir, wer du bist! So oder so ähnlich könnte der Slogan zum Thema Haarfarbe heißen. Denn angeblich soll die Haarfarbe etwas über dich und deinen Charakter aussagen. Jede Farbe ist dabei mit bestimmten Vorstellungen und Klischees verbunden. So wurden im Mittelalter rothaarige Frauen als Hexen beschimpft und oft auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Blond ist für Männer am attraktivsten. Etwa 43 Prozent der Männer stehen auf blond. Das kann natürlich an der Seltenheit der Haarfarbe liegen, denn nur etwa 2% der Bevölkerung sind von Natur aus blond.
Woher kommen Haarfarben überhaupt?
Bevor wir zu den Persönlichkeitsmerkmalen kommen, lohnt sich ein Blick auf die Genetik. Die natürliche Haarfarbe wird durch die Art und Menge des Pigments Melanin bestimmt:
- Eumelanin: Sorgt für braune bis schwarze Haare.
- Phäomelanin: Verleiht dem Haar eine rötliche Färbung.
- Die Kombination und Konzentration beider Pigmente bestimmen die genaue Nuance.
Blonde Haare beispielsweise entstehen durch geringe Mengen Eumelanin, während rote Haare auf einen höheren Anteil an Phäomelanin zurückzuführen sind. Schwarze Haare enthalten besonders viel Eumelanin.
Doch durch Färben verändern viele Menschen ihre Haarfarbe – meist mit dem Wunsch, eine bestimmte Wirkung zu erzielen oder ihre Persönlichkeit zu unterstreichen. Doch welcher Charakterzug entspricht nun welcher Haarfarbe?
Blonde Haare: kühl, naiv, aber auch unterschätzt
Zu blonden Frauen gibt es wohl die meisten Klischees. Und nicht alle schmeicheln der Blondine. Sie gelten als:
- naiv
- kühl
- untreu und sexy
- lustig
Blondinen werden nicht selten als Dummerchen bezeichnet. Dabei sollen sie nur selten Emotionen zeigen. Der Grund könnte durchaus in den Genen liegen, denn die blonde Haarfarbe gibt es vor allem im kalten Norden. Dort ist überlegtes Handeln wichtig fürs Überleben.
Blonde Haare sind aber auch ein Zeichen für einen hohen Östrogengehalt. Das ist ein Zeichen von Fruchtbarkeit. Kein Wunder also, dass blonde Frauen als attraktiver angesehen werden.
Laut Studien der Universität Augsburg sollen blonde Frauen kontaktfreudiger wirken. Allerdings werden sie auch als wenig kompetent – besonders in beruflicher Hinsicht – bezeichnet. Dieses Phänomen ist als „Dumb Blonde Stereotype“ bekannt. Untersuchungen zeigen aber auch, dass blonde Frauen oft dominanter auftreten.
Brünette Haare: bodenständig, warmherzig und eine Frau fürs Leben
Die braune Haarfarbe ist mit all ihren Nuancen am weitesten verbreitet. Braune Haare gelten nicht nur als normal, sondern auch als klassisch und elegant. Den Trägerinnen von braunem Haar werden folgende Eigenschaften nachgesagt:
- intelligent
- zuverlässig
- ausgeglichen
- meiden die Extreme
Braune Haare sind besonders im Beruf und in der Partnerschaft sehr förderlich. Für langfristige Beziehungen wählen Männer gern eine Brünette, denn in ihr sehen sie eine verlässliche Partnerin. Eine Untersuchung der University of British Columbia ergab, dass brünette Frauen bei Bewerbungsgesprächen als kompetenter eingestuft wurden als ihre blonden Kolleginnen – bei ansonsten identischem Lebenslauf.
Brünette Frauen und Männer werden oft als die bodenständigen „Menschen von nebenan“ („Girl Next Door“ Effekt) wahrgenommen. Sie wirken weniger exzentrisch, was bei vielen Vertrauen weckt – ein Vorteil in sozialen und beruflichen Kontexten.
Schwarze Haare: geheimnisvoll, tiefgründig und stark
Schwarzhaarige Frauen gelten als geheimnisvoll und temperamentvoll. Vor allem den südländischen Schönheiten werden diese Charakterzüge nachgesagt. Aber auch schlechte Laune ist bei den schwarzhaarigen Frauen eher anzutreffen. Diese Charakterzüge sollen außerdem vorhanden sein:
- tiefgründig
- zielstrebig
- leidenschaftlich
- unabhängig
In Studien werden Frauen mit schwarzem Haar oft als „stark“ bezeichnet.Gleichzeitig sollen sie sehr feminin sein. Ein Hauch von „Femme Fatale“ wird mit der Haarfarbe in Verbindung gebracht. Die Haarfarben Dunkelbraun und Schwarz sind übrigens weltweit am häufigsten anzutreffen.
Rote Haare: temperamentvoll, frech und willensstark
Rote Haare sind sehr selten. Lediglich ein bis zwei Prozent der Weltbevölkerung hat natürliches rotes Haar. Kein Wunder dass Rothaarige auffallen. Ihnen werden auch besondere Eigenschaften zugeschrieben:
- kreativ
- temperamentvoll
- impulsiv
- eigenwillig
- sehr selbstbewusst
Laut einer Studie der Universität Hamburg sollen Rothaarige auch sehr oft Individualisten sein. Außerdem werden sie mit künstlerischen Fähigkeiten in Zusammenhang gebracht. Schon immer gelten Menschen mit roten Haaren als „anders“. Im Mittelater wurden ihnen magische Fähigkeiten zugeschrieben und nicht selten wurden sie nur aufgrund der Haarfarbe gerichtet. Aber auch heute sind rothaaroge Menschen oft das Ziel von Vorurteilen. Gleichzeitig faszinieren sie ihre Umwelt.
Wie viel ist dran an den Klischees?
Obwohl es einige interessante Studien zu den Assoziationen mit Haarfarben gibt, ist klar: Es handelt sich meist um kulturell gewachsene Bilder, keine genetisch festgelegten Wahrheiten.
- Nicht jeder Blonde ist naiv.
- Nicht jede Schwarzhaarige ist mysteriös.
- Nicht jede Rothaarige ist temperamentvoll.
- Und nicht jede Brünette ist langweilig.
Aber: Die Wahrnehmung anderer basiert stark auf optischen Reizen – und Haarfarbe spielt dabei eine große Rolle. Insofern kann die Haarfarbe tatsächlich das soziale Miteinander beeinflussen – unabhängig davon, ob die zugeschriebenen Eigenschaften zutreffen.
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