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Kräuter im Haar – für jedes Haarproblem ist ein Kraut gewachsen

28. Mai 2022 | Haare

Kräuter sind gesund – und das nicht nur für die innerliche Einnahme. Viele Heilkräuter können auch äußerlich angewendet werden und können sogar Haarprobleme verbessern. Natürlich ist nicht für jedes Haarproblem gibt es ein Kraut gewachsen, aber für viele. Der große Vorteil: Viele Kräuter findet ihr in der Natur und im Garten. Sie kosten fast nichts, nur etwas Zeit zum Sammeln. Aus den Kräutern werden Öle, Tinkturen und Tee, die eine gesunde Kopfhaut fördern und für glänzendes Haar sorgen.

Kräuteröle, Tinkturen und Tees für wundervolle Haare

Haarprobleme sind keine Erfindung unserer Zeit. Schon vor Jahrhunderten hatten Frauen und Männer mit Schuppen, fettigem Haar & Co zu kämpfen. Klar, die Reichen und Schönen konnten Haarprobleme mit stinkenden Perücken verdecken. Viele konnten sich die teuren Perücken aber nicht leisten. Und gerade bei Frauen waren gesunde und glänzende Haare schon immer ein Mittel, um Männer anzulocken.

Kräuteröle, Tinkturen und Tees lassen sich einfach herstellen uns sind oft wirkungsvoller und vor allem umweltfreundlicher als Produkte aus dem Drogerie-Regal. Habt ihr keinen Garten und keine Wiese, wo ihr die Kräuter sammeln könnt, könnt ihr diese auch preisgünstig kaufen.

Für die Haarpflege könnt ihr viele Kräuter verwenden. Jedes Kraut hat eine besondere Wirkung.

Kleine Kräuterkunde: Diese Wirkung haben Kräuter

Jedes Kräuterlein hat natürlich seine eigene Wirkung. Möchtet ihr verschiedene Probleme therapieren, könnt ihr euch auch Mischungen herstellen. Allerdings solltet ihr nicht zu viele Kräuter mischen. Wichtig: wie bei allen Produkten reicht eine einmalige Anwendung nicht aus. Ihr solltet die Haare nach jeder Wäsche mit den Kräuterlösungen spülen.

Kamille

Kamille gehört zu den bekanntesten Kräutern bei der Haarpflege. Kamille wirkt vielfältig und wird bereits seit Jahrhunderten verwendet. Das Heilkraut zeigt eine beruhigende und entzündungshemmende Wirkung. Sie kann Entzündungen reduzieren und die Talgproduktion beeinflussen. Das Haar fettet nicht so schnell nach und erhält einen wunderbaren Glanz. Außerdem werden die Haare etwas aufgehellt. Besonders blonden Haaren tut eine Kamillentee-Spülung gut. Sie werden heller und strahlender.

Salbei

Salbei bringt nicht nur einen wunderbaren Duft mit sich, sondern wirkt auch beruhigend auf die Kopfhaut. Salbei wird aber vor allem bei Schuppen verwendet. Ursache ist meist eine gereizte Kopfhaut. Durch die beruhigende Wirkung von Salbei kann die Schuppenbildung reduziert werden und sogar ganz verschwinden. Vorteilhaft sind auch Mischungen mit Kamille und Brennnessel. Mit Salbeitinkturen und -tees könnt ihr auch fettige Haare pflegen und mattem Haar mehr Glanz und Energie verleihen. Haarausfall soll gemildert, kaputte Spitzen gepflegt und das Haarwachstum angeregt werden. Salbei eignet sich auch hervorragend zur Pflege dunkler Haare, denn ein Extrakt aus Salbei lässt die Haare dunkler werden.

Löwenzahn

Auch Löwenzahn kann bei Schuppenbildung sehr wirksam sein. Außerdem werden trockene Haare durch Löwenzahn gepflegter. Gegen Schuppen werden vor allem die Löwenzahnwurzeln eingesetzt, die viel Eisen beinhalten. Aber auch die Blüten sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Das Vitamin A der Blüten unterstützt die Kopfhaut bei der Regeneration. Einst wurden Tinkturen mit Löwenzahn zum Aufhellen von Strähnen eingesetzt.

Klettenwurzel

Dass die Wurzeln der Kletten die Kopfhaut unterstützen, ist etwas in Vergessenheit geraten. Dabei sind die Wurzeln sehr wirksam bei einem Ungleichgewicht der Kopfhaut. Eine Klettenwurzel-Tinktur oder -öl könnt ihr bei fettigem Haar ebenso einsetzen wie bei trockenem Haar. Die Inhaltsstoffe der Klette bringen Gleichgewicht in die Kopfhaut. Etwas Klettenwurzelöl nach der Haarwäsche in die Kopfhaut einmassiert, fördert die Durchblutung und lindert gereizte Kopfhaut.

Weidenrinde

Weidenrinde ist in vielen Shampoos gegen Läuse enthalten. Ihr könnt eine Weidenrinde-Tinktur bei starkem Juckreiz einsetzen. Sie soll sogar Schuppenflechte auf dem Kopf lindern.

Ringelblume

Die Ringelblume ist ein wahrer Alleskönner. Sie verbessert den Zustand von trockenem und gestresstem Haar und soll Kopfschuppen heilen. Die entzündungshemmende Wirkung ist auch bei Schuppenflechte einsetzbar. Außerdem sorgt Ringelblume für mehr Feuchtigkeit und einen tollen Glanz im Haar. Die Inhaltsstoffe der Ringelblume schützt eure Haare für schädlichen freien Radikalen. Ringelblume ist besonders wirksam bei trockenem und sprödem Haar. Aber auch gefärbte Haare profitieren von den Inhaltsstoffen der Ringelblume.

Brennnessel

Brennnesseln sind das Heilkraut schlechthin. Und so wirkt die Brennnessel auch vorteilhaft auf Haare und Kopfhaut. Brennnessel soll das Haar verstärken und die Sebum-Absonderung reduzieren. Das macht das Heilkraut vor allem bei fettigem Haar sehr interessant. Außerdem verleiht Brennnessel dem Haar mehr Glanz und sie soll die Haare verstärken.

Rosmarin

Rosmarin ist ein natürliches Antioxidans. Das Heilkraut verzögert die Alterung der Haare. Der Haarausfall wird verzögert und die Haare ergrauen nicht so schnell. Aber auch bei fettigem Haar könnt ihr Rosmarin einsetzen. Die Haare erhalten mehr Leichtigkeit und Volumen.

Gewöhnliches Seifenkraut

Gewöhnliches Seifenkraut enthält viele Saponine. Das sind Bitterstoffe, die schäumen. Saponine sind in Shampoos und Seifen aber auch in Waschmitteln zu finden. Sie sorgen dafür, dass die Produkte gut schäumen. Auszüge aus Gewöhnlichem Seifenkraut könnt ihr wunderbar als Shampoo verwenden. Das Kraut eignet sich vor allem für fettiges und schuppiges Haar.

Birke

Birkenextrakt enthält viel Vitamin C und B sowie Eisen, Kalzium, Magnesium, Phosphor und Kupfer. Dazu kommen zahlreiche Mineralsalze. Birkenwasser wird schon seit langer Zeit für die Haarpflege verwendet. Es stärkt die Haare und schützt sie vor Beschädigungen. Besonders strapazierte Haare, die einen guten Schutz und zusätzliche Pflege benötigen, können mit Birkenwasser wunderbar gepflegt werden.

Kräuter könnt ihr im Garten anbauen oder sammeln.

Kräuter sammeln und trocknen – so geht es

Bevor ihr die Tees, Tinkturen und Öle herstellen könnt, müsst ihr natürlich die Kräuter sammeln, wenn ihr sie nicht kaufen möchtet. Wichtig ist, dass ihr die Kräuter kennt. Die Brennnessel ist für die meisten kein Problem, beim Gewöhnlichen Seifenkraut wird es schon schwieriger. Sammelt immer bei trockenem Wetter und legt die Kräuter in einen flachen Korb. Ideal fürs Sammeln ist ein sonniger Vormittag, wenn der Tau der Nacht abgetrocknet ist.

Getrocknet werden die Kräuter an einem windigen, schattigen Platz. Kräuter sollten niemals in der prallen Sonne trocknen. Optimal sind Zimmertemperaturen zwischen 20 und 30° C. Hängt die Kräuter auf oder legt sie breitflächig aus. Ihr könnt Kräuter natürlich auch im Dörrautomat trocknen

Tees, Tinkturen und Öle lassen sich einfach herstellen.

Tee, Tinktur oder Öl – wie wird das hergestellt?

Tee, Tinkturen oder Öl – die Herstellungsverfahren sind immer etwas unterschiedlich. Für die Herstellung könnt ihr frische oder getrocknete Kräuter verwenden. Die Haltbarkeit der Extrakte ist sehr unterschiedlich. Tees solltet ihr sofort nutzen, Öl und Tinkturen haben eine längere Haltbarkeit.

Kräutertee für die Haarpflege herstellen

Kräutertees sind keine Tees im eigentlichen Sinne. Für die Herstellung von Kräutertees werden je nach Pflanze Rinde, Wurzeln, Stiele, Blätter, Blüten oder Früchte verwendet. Einige Kräuter könnt ihr auch frisch zum Aufgießen verwenden. Andere solltet ihr vorher trocknen. Gießt die Pflanzenteile mit heißen – nicht kochendem – Wasser auf und lasst sie ziehen. Da ihr die Tees nicht trinken wollt, sondern für die Haarpflege verwendet, könnt ihr diese auch etwas länger ziehen lassen. Allerdings solltet ihr diese nicht stundenlang ziehen lassen. Deckt den Aufguss ab, damit sich die in den Kräutern enthaltenen Öle nicht verflüchtigen.

Kräuteröle für die Haarpflege herstellen

Bei Kräuterölen für die Haarpflege ist es sinnvoll, die Kräuter vorher antrocknen zu lassen. Der enthaltene Pflanzensaft könnt e sonst dazuführen, dass das Öl schimmelt. Die Pflanzenölauszüge könnt ihr als Heiß- oder Kaltauszug herstellen. Beim Heißauszug wird das Öl mit den Kräutern erwärmt. Dazu eignet sich wunderbar ein Salbenstövchen. Ihr könnt natürlich auch einen kleinen Topf und ein hitzebeständiges Glas verwenden. Das Öl wird dann nicht direkt erwärmt, sondern im Wasserbad. Dazustellt ihr das Glas in einen Topf mit Wasser und erwärmt die Kräuter mit dem Öl langsam auf 60° C. Das Öl sollte dann etwa zwei Stunden bei 60° C ziehen. Nach dem Abkühlen wird das Öl in eine dunkle Flasche gegeben und kann so lange verwendet werden, wie die Haltbarkeit des Öls ist.

Beim Kaltauszug werden die Kräuter getrocknet, in ein sauberes Glas geschichtet und mit dem Basisöl übergossen. Ihr könnt dafür verschiedene Öle verwenden. Die Pflanzenteile sollten gut mit dem Öl bedeckt sein. An einem warmen Ort muss das Öl nun drei bis fünf Wochen ziehen. Das Glas sollte nicht im direkten Sonnenlicht stehen. Schüttelt das Öl aller zwei Tage, damit sich die Wirkstoffe gut lösen.

Tinkturen für die Haarpflege herstellen

Tinkturen basieren auf Kräutern und Alkohol. Statt dem Alkohol kann auch Essig oder eine Salzlösung verwendet werden. Der Alkohol sollte mindestens eine Konzentration von 40% Vol. haben. Sehr gut eignet sich Primasprit. Aber auch Wodka oder Korn kann verwendet werden. Bei Wurzeln und Rinden ist ein Alkoholgehalt von mindestens 60% erforderlich. Besser sind 90%. Die Kräuter werden gesäubert, zerkleinert und in ein Glas oder eine Flasche gefüllt. Diese sollte mindestens halb voll mit Kräutern sein. Allerdings solltet ihr das Glas nicht ganz voll füllen. Anschließend wird der Alkohol aufgeschüttet. Er muss die Kräuter ganz bedecken. Die Tinktur wird an einen dunklen Platz gestellt und soll dort für etwa sechs Wochen ziehen. Durch regelmäßiges Schütteln lösen sich die Wirkstoffe besser.

Wir wünschen euch viel Spaß bei der Haarpflege mit Kräutern. Vielleicht berichtet ihr mal von euren Erfolgen.

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